Unterhemden im Business

Unterhemden sind mittlerweile in der Welt der Mode nicht nur ein funktionales Stück, das versteckt unter einem Hemd getragen wird, sondern selbst zu einem Kleidungsstück geworden, das eine Aussage trägt. Denkt man an das Wort Unterhemd, fallen den meisten Menschen wahrscheinlich spontan die gängigste Version ein: ärmellos, tiefer Ausschnitt und aus Feinripp oder Doppelripp. Dabei gibt es viele verschiedene Formen von Unterhemden. Im Bereich der Businessmode, wo das Unterhemd klassisch unter dem Hemd, also als Unter-Hemd, getragen wird, haben sich neben der Trikot-Version auch Unterhemden aus Baumwolle, ohne Ripp, durchgesetzt. Sie sind unter dem Hemd nicht sichtbar, bieten durch atmungsaktive Stoffe ein gutes Hautgefühl und die enge Passform garantiert den guten Sitz des Oberhemds. Versionen mit Ärmeln (meistens in Verbindung mit einem V-Ausschnitt) verringern dazu auch noch das Risiko von Schweißflecken. Das Unterhemd ist damit, vor allem im Winter, ein Kleidungsstück, das vor allem funktional ist und viele Vorteile bietet.

Historisch gesehen ist das Unterhemd schon lange ein Element der westlichen Mode. Zunächst als „Niederhemd“ bezeichnet, wie im Mittelalter“, später dann zum „Unterhemd“ geworden, gilt es seit Jahrhunderten als essentielles Kleidungsstück für Männer wie Frauen. Die Passform dieser Hemden ist allerdings noch weit weg von den Stücken, die wir heute als Unterhemd bezeichnen. Diese Hemden waren zumeist aus Leinen, wurden unter der Kleidung getragen und waren in weiß gehalten, um die Reinigung zu erleichtern. Die Farbe Weiß ist noch immer eine beliebte Farbe für Unterhemden, aber seit den 1950er Jahren hat sich endgültig die Baumwolle durchgesetzt.

Heute ist das Unterhemd in verschiedenen Bereichen beliebt. Zum Beispiel beim Sport gibt es Unterhemden, die aus verschiedenen, teilweise sehr atmungsaktiven Stoffen bestehen. Sie dienen dem Körper als Schutz beim Sport, halten die Muskeln warm und schützen damit die Sportler. Verschiedene Modelle aus dem Sportbereich sind auch in den letzten Jahren in die Mode überschwappt, wie beispielsweise der „Racerback“ mit einem schmalen Träger am Rücken, die die Rückenmuskulatur betont und optisch vergrößert.

Die Unterhemden, die im Business-Bereich getragen werden, unterscheiden sich von den gewöhnlichen Unterhemden durch die anderes gearteten Anforderungen, denen sie genügen müssen: Ein Unterhemd soll unter einem Oberhemd getragen werden und muss somit eng anliegen, darf nicht auftragen und darf möglichst nicht zu sehen sein. Es muss, wie weiter oben erwähnt, Schweiß aufnehmen können und letztendlich lang genug sein, um in den Hosen des Anzugs versteckt werden zu können.
Die Ansprüche an ein solches Hemd sind hoch und verlangen eine hohe technische Fertigkeit bei der Herstellung. Neuere Modelle mit einem V-Ausschnitt oder einem „Deep-V-Neck“ (einem tiefen V-Ausschnitt) bieten sogar die Möglichkeit ein Unterhemd gelassen zu tragen, wenn die oberen Knöpfe des Oberhemds geöffnet sind, ohne dass das Unterhemd zu sehen ist.

Vielen ist das Unterhemd allerdings zu traditionell und umständlich. Tatsächlich kann dem Unterhemd etwas altbackenes anhaften. Allerdings hat das Unterhemd in den letzten Jahren einige Entwicklungen durchgemacht – neben neuen Stoffen, neuen Schnitten ist das Unterhemd selbst zum Modeobjekt geworden. Ganz wie T-Shirts, gibt es jetzt bedruckte Unterhemden, Unterhemden in vielen Farben. Es ist damit zwar zum Teil seiner Funktion beraubt worden, aber vielleicht macht ein Unterhemd im Freizeit-Look ja Lust auf ein Unterhemd im Business-Look. Das Unterhemd, egal ob sichtbar oder nicht, ist dabei ein nützlicher Helfer – egal ob gegen Schweiß, an kalten Tagen oder nur um den eigenen Körper zu betonen.